Corsa D/Kombiinstrument

Aus LVL-Garage


Bevor ihr beginnt, lest euch den Artikel bitte bis zum Ende durch!

Ausbau

Der Ausbau des Kombiinstrumentes ist wirklich sehr einfach. Die obere Abdeckung (Kuppel) kann mittels eines starken Rucks aus der Verankerung gelöst werden. Sie ist an insgesamt 7 Stellen eingehakt und zusätzlich an 2 Stellen (nämlich oben mittig) noch mit Führungsstiften arretiert.

Nach Entfernung der Kuppel hat man auch schon das Kombiinstrument vor sich. Dieses ist mit 3 Tx20 Schrauben oben mittig und unten links und rechts verschraubt. Sind die Schrauben gelöst, so kann man das komplette Bauteil auch schon fast entfernen.

Es wird überall darauf hingewiesen die Batterie abzuklemmen, was man sicherheitshalber auch tun sollte. Ich habe es nicht gemacht und trotz mehrmaligem An- und Abstecken des Instrumentes sind keine Fehlermeldungen oder sonstige Probleme aufgekommen. Aber sicherheitshalber ist es immer besser die Batterie abzuklemmen.

Auf der Rückseite ist nur noch ein Stecker zu lösen. Dieser ist wie schon bei den Fensterhebern und diversen anderen Steckern selbstsichernd und mit einem kleinen Druck auf den Arretierungsbügel sowie umklappen des Sicherungsbolzens aus der Verankerung zu lösen.

Demontage

Auch die Demontage ist nicht schwer, aber man sollte hier mit äußerster Sorgfalt vorgehen. Als erstes wird die durchsichtige Abdeckung entfernt. Diese ist mit 6 Plastikhaken (je 3 oben und unten, links, mittig und rechts) eingehakt. Man benötigt hier kein Werkzeug, alles ist groß genug um auch mit den Fingern ausgeklipst werden zu können. Ist die Scheibe einmal ab, sollte man diese vorsichtig weg legen, da man wahrscheinlich keine Kratzer auf der Innenseite provozieren möchte.

Es folgt die schwarze Abdeckung. Hier ist Werkzeug schon hilfreich, da die vier Halteklipse (oben und unten jeweils links und rechts) ein wenig vertieft liegen. Aber auch diese lassen sich sehr einfach lösen und die Verkleidung dann nach oben abziehen.

Nun hat man nur noch den schwarzen Grundträger mit dem aufgeschraubten weißen, wie nennt man es am besten ... Lichtbegrenzer und der darauf aufgeklebten Tachofolie sowie die Tachonadeln vor sich. Bei einem Bj.2009 Corsa sind diese Tachonadeln auch nicht verklebt, sondern lassen sich wirklich einfach abdrehen. Dazu die Tachonadel am schwarzen Plastikkörper anfassen und GEGEN den Uhrzeigersinn drehen und dabei leichten Zug ausüben um die Nadeln nach oben abzuheben.

Bei der Tachofolie gibt es nun mehrere Möglichkeiten diese zu lösen. Oft liest man von Erwärmung mittels Föhn um den Kleber weich zu machen. Ich habe einfach von einer Seite beginnend die Folie leicht abgehoben und immer weiter zur anderen Seite hin angehoben. Natürlich niemals die Tachofolie knicken, sondern immer möglichst flach abheben. Wenn man die Folie einmal abgelöst hat kann man diese um den Rückstellknopf so herumdrehen, dass man alle Schrauben, die die beiden Plastikteile zusammenhalten, sehen kann. Es sind insgesamt 6 Schrauben Tx10 ( 2 oben links und rechts, 2 unten links und rechts und 2 mittig links und rechts vom Display). Das Display wird zusätzlich von einem schwarzen Plastikteil gehalten. Dieses muss nicht entfernt werden.

Nach dem lösen der 6 Schrauben kann man die beiden Plastikteile voneinander lösen und die eigentliche Tachoplatine herausnehmen. Nun können die Lötarbeiten beginnen.

Umrüstung

Platine des Kombiinstrumentes

Da wir die Platine nun frei liegen haben, sollte man natürlich auch noch wissen welche SMDs man tauschen möchte. Ich habe mich dazu entschieden die normale Hintergrundbeleuchtung vom Drehzahlmesser, Tankanzeige und Geschwindigkeitsanzeige, sowie die Tachonadeln auf weiß zu ändern. Das sind insgesamt 15 PLCC2 SMD-LEDs die getauscht werden müssen. Diese teilen sich auf wie folgt:

  • Drehzahlmesser (Wertebereich) 4 PLCC2 SMD-LEDs
  • Drehzahlmesser (Nadel) 2 PLCC2 SMD-LEDs
  • Tankanzeige (Wertebereich) 2 PLCC2 SMD-LEDs
  • Tankanzeige (Nadel) 1 PLCC2 SMD-LED>
  • Geschwindigkeit (Wertebereich) 4 PLCC2 SMD-LEDs
  • Geschwindigkeit (Nadel) 2 PLCC2 SMD-LEDs

Die alten SMD-LEDs können einfach ausgelötet und durch neue ersetzt werden. Wichtig ist wie immer die saubere Arbeit und vor allem die Polarität der LEDs. Am besten macht man vorher ein Foto auf dem man die Ausrichtung der LEDs erkennen kann (kontrolliert ob man es erkennen kann ;-) ), oder man markiert sich die Ecke mit einem kleinen Strich auf der Platine.

Zusätzlich habe ich noch die Blinker-LEDs und die Anzeige für Abblendlicht durch neue grüne LEDs ersetzt. Man kann mittels der Tachofolie auch weiter LEDs bestimmten die getauscht werden sollen. Empfehlenswert ist dies meist jedoch nicht, da Warnleuchten nun mal einen Zweck und eine dafür festgelegte Farbe haben.

Das Display soll hier natürlich nicht vernachlässigt werden. Hier ist es allerdings wie schon bei der Klimasteuerung nicht ganz so einfach. Original sind nämlich PLCC4 SMD-LEDs verbaut. Wenn man diese ausgelötet hat, sieht man aber auch direkt, dass 3 der 4 Anschlüsse auf Masse (-) liegen. Die rechten beiden Kontakte sollte man nun mit Entlötlitze so gut es geht vom Lötzinn befreien (so das sie richtig flach sind) und dann mit einem Stück ISO-Band oder ähnlichem klebenden Isoliermaterial isolieren. Auf die Verbleibenden zwei Kontakte kann nun auch eine PLCC2 LED verlötet werden. Die müssen nur richtig ausgerichtet werden um durch die vorhandenen Öffnungen leuchten zu können.

Man kann, wenn einem die Isolierband-Abschottung nicht geheuer ist, auch einen Teil der Platine wegfräsen um den Kontakt zu unterbinden.

Und schon ist die Umrüstung abgeschlossen und man kann zum Test übergehen.

Test und Zusammenbau

Fertige Umrüstung

Der Test der neu verbauten Beleuchtung kann entweder im Fahrzeug oder mit einem Netzteil auch am Arbeitstisch gemacht werden. Wenn man z.B. die beiden äußerst rechten LEDs der Tachobeleuchtung betrachtet ist vor einer LED ein kleiner Widerstand eingelötet. Wenn man nun seine Test-Stromversorgung nimmt (in meinem Fall ein 12V Netzteil mit einem zusätzlichen 560Ohm Widerstand) und vor dem Widerstand und nach der zweiten LED die Versorgungsspannung anlegt, so sollten ALLE neu verbauten LEDs aufleuchten, die zur Tachobeleuchtung gehören.

Natürlich kann man auch im Fahrzeug testen. Dazu sollte man aber mindestens die Platine wieder zwischen die beiden einfassenden Plastikteile legen und mit den Schrauben fixieren. Vor allem auch um das Display die Schrauben einbringen, da dieses ja nur auf die Kontaktstellen aufgepresst wird und ohne Druck geht das nunmal nicht. Wenn dann hoffentlich alles so leuchtet wie es soll, kann man alle Teile wieder zusammenfügen.

Zuerst die Tachofolie wieder ausrichten und leicht andrücken, der Kleber hält auch nach mehrmaligem Ablösen noch. Dann die Tachonadeln auf die entsprechenden Motoren setzen und GEGEN den Uhrzeigersinn mit leichtem Druck aufdrehen. Dabei auf die 0 Position bringen. Nachjustierungen können im Fahrzeug noch gemacht werden. Jetzt die große schwarze Abdeckung wieder aufsetzen und mit leichtem Druck einrasten. Die durchsichtige Abdeckung würde ich noch nicht montieren, falls man die 0-Position noch anpassen muss.

Umrüstung mit Blinker-LEDs

Nun auf zum Fahrzeug, den Stecker wieder anschließen (Nicht wundern, die Motoren werden direkt angesteuert und klingen dabei eher kaputt als ganz ;-) ). Man kann auch die drei Schrauben wieder festdrehen, die das Kombiinstrument an seinem Platz halten.

Jetzt empfiehlt es sich auch die Zündung einmal einzuschalten, eventuell auch das Licht um schon einmal die Ausleuchtung zu begutachten und alle LEDs die man sonst noch umgelötet hat zu testen. Zu diesem Zeitpunkt auch einmal den Motor starten und ein paar Meter fahren (grade genug um zu sehen, dass sich die Nadeln für Drehzahl und Geschwindigkeit auch noch bewegen). Wenn sich alles bewegt, den Motor ausschalten, Schlüssel abziehen und etwa 60 Sekunden warten. Man sollte hören wie die Motoren wieder kurz justieren und jetzt sollten sie in 0-Position stehen bleiben. Tun sie das nicht, wie bei mir, sondern stehen auf etwa 5km/h oder 500rpm, müssen diese noch einmal nachjustiert werden. Dazu einfach die Zeiger gegen den Uhrzeigersinn etwa 3mm unterhalb der eingezeichneten 0-Positionen drehen. Wieder Zündung einschalten, ggf. Motor starten und etwas vor- und zurückfahren, Motor aus und Schlüssel abziehen, kurz warten und nun sollten die Zeiger auf die verzeichnete 0-Position springen. Es ist ein wenig Fummelei, aber man kann es schaffen.

Wenn alles richtig eingestellt ist, kann die Scheibe wieder aufgesetzt und eingerastet werden. Dann nur noch die Kuppel wieder aufsetzen und mit einem kräftigen Ruck einrasten und schon sieht man keinen Unterschied mehr zu vorher ;-)


Disclaimer

Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg bei euren eigenen Umbauten.
Diese Anleitung basiert auf eigenen Erfahrungen.
Ich garantiere nicht für die Vollständigkeit der Angaben, noch bin ich verantwortlich für eventuelle Schäden an den Teilen oder dem Fahrzeug.
Sämtliche Umbauten geschehen immer auf eigenes Risiko!!