Corsa D/Auspuffanlage ab Kat

Aus LVL-Garage


Bevor ihr beginnt, lest euch den Artikel bitte bis zum Ende durch!


Einleitung

Wer kennt es nicht. Man startet eines schönen Tages sein Fahrzeug und es klingt irgendwie anders als sonst. Doch wo kommt das Geräusch her? Nach einem kurzen Rundgang kann man einen Teil des Abgasstranges für die Geräusche verantwortlich machen. Und manchmal, bei genauerer Betrachtung sieht man auch das Loch, dass eben jene Geräusche verursacht. Nun hat man mehrere Möglichkeiten. Man kann das Loch zuschweißen (lassen), eine Auspuffbandage anbringen, oder auch einen neuen Auspuff erwerben. Bei der letzteren Möglichkeit kann man sich dann zwischen einem Originalen oder einem Zubehörteil entscheiden. Im folgenden wird der Austausch des Originalen Mittel- und Endschalldämpfers eines Corsa D GSI ein wenig beschrieben.

Vorbereitungen

Da wir ordentlich arbeiten möchten, besorgen wir uns zu dem neuen Auspuff auch gleich noch einiges an Zubehör. Zum Beispiel die 4 Auspuff-Haltegummis, die man für ca. 30€ beim FOH erwerben kann. Muss man nicht machen, bietet sich aber an, da man sie eh mit abnehmen sollte. Zudem benötigt man noch etwas Keramikpaste, da diese keinen Metallanteil hat und somit keine Schäden an den Stahl- oder Edelstahlteilen verursacht. Natürlich benötigt man auch etwas Werkzeug, Wagenheber, Auffahrrampen und Unterstellböcke. Oder natürlich am besten: eine Hebebühne. Hat man alles zusammen, sollte man sich einen Helfer organisieren und schon kann es losgehen.

Demontage

Das Fahrzeug sollte, damit man auch arbeiten kann auf die "Höherlegung" der Wahl gebracht werden. In diesem Fall waren es zwei Auffahrrampen am Heck und zwei Unterstellböcke um die Front zu heben. Nach dem Aufbocken kann man auch direkt loslegen. Also ab unter das Fahrzeug, bestückt mit einem 15er und 16er Schlüssel / Ratschenaufsatz und man kann die beiden Schellen, die die Auspuffstücke zusammenhalten lösen. Und das war es auch schon....könnte man meinen. Bei Neuwagen stimmt das wahrscheinlich sogar, da hier der Erzfeind Rost noch nicht so viele Möglichkeiten hatte dem Auspuff zuzusetzen. Aber war alles erstmal über Jahre den Temperaturwechseln und dem Wasser ausgesetzt so hat man deutlich mehr Probleme. Aber auch hier gibt es Abhilfe. Eine Mischung aus Kriechöl, Rostlöser und roher Gewalt hilft hier weiter. Wenn die Schellen sich nicht lösen wollen, sollte man es erst einmal mit Kriechöl (WD40) oder Rostlöser (hier: WD40 Hochleistungs-Rostlöser) anwenden und etwas einwirken lassen. Bei der Verbindung zum Endschalldämpfer hat dies auch gut geholfen. Die Rohre ließen sich gut trennen und man musste nur noch bei den Lagergummis ein wenig nachhelfen, damit diese ab gingen. Hier kann man aber ruhig ein Stück Holz nehmen und diese mit einem Hammer aus der Verankerung befördern. Beim Mittelschalldämpfer sollte man erst das Gummi lösen. Er hält auch so noch ganz gut. Aber man sollte ja auch zu zweit arbeiten, da kann einer auch mal festhalten. Hier gestaltet sich das lösen ein wenig schwieriger, da über die Jahre und dank der Schlitzungen auf recht großer Fläche die Haltekraft des Rosts sehr stark ausgeprägt ist. Hier kann man seine überschüssige Kraft aber gut loswerden und das Auspuffrohr mit gezielten Hammerschlägen bearbeiten. Nach ein paar Schlägen sollte man auch mit dem Erfolg rieselnden Rosts belohnt werden. Das hilft einem aber auch nur bedingt weiter. Nachdem man den groben Rost so gelöst hat sollte man den Kat ein wenig an der Halterung fixieren und dann beginnen den Mittelschalldämpfer nach hinten herauszuschlagen. Es gibt wahrscheinlich jede Menge andere Lösungen, aber diese hat durchaus gut funktioniert. Nach ein paar Schlägen hat man so auch den MSD erfolgreich vom Auto gelöst und kann mit den Vorbereitungen für den Einbau beginnen.

Vorbereitung Einbau

Damit der Einbau und auch ein eventueller Ausbau problemlos vonstatten gehen, sollte man die Aufhängepunkte und auch das verbliebene Rohrstück mit einer Drahtbürste ein wenig bearbeiten um Dreck und Rost zu entfernen. Man sollte nicht zu viele Riefen auf das Material machen, sondern wirklich nur die notwendigen Stellen vorsichtig von Dreck und Rost befreien. Anschliessend das Rohr und die Haltepunkte mit etwas Keramikpaste bestreichen (kann man auch durchaus mit dem Finger machen). Die Haltepunkte der neuen Auspuffanlage auch ein wenig mit Keramikpaste bestreichen und die Haltegummis aufschieben. Nach diesen Vorbereitungen kann es mit dem Einbau losgehen.

Einbau

Der Einbau gestaltet sich denkbar einfach, da man "nur" die Rohre in der richtigen Reihenfolge (von vorne nach hinten) zusammenschieben muss, was dank der Keramikpaste auch sehr einfach möglich ist. Die Haltegummis müssen mit ein wenig Kraft wieder eingehängt werden und schon ist man fast fertig. Wenn alle Teile wieder da hängen wo sie hängen sollen, kann man sich an die Ausrichtung begeben. Dafür die Schellen ein wenig anziehen und die Anlage von vorne nach hinten gerade drehen und sobald sie richtig hängt die Schelle vollends fixieren. Diese Prozedur solange wiederholen bis alle Schellen fest sind. Vor allem sollte man darauf achten, das die Auspuffteile nirgendwo anliegen wo sie es nicht sollten (Karosserie oder Verkleidungsteile). Dabei immer auch bedenken, dass so eine Auspuffanlage mit steigender Temperatur immer länger wird (ca. 2cm sind durchaus möglich).

Test

Nachdem alles eingebaut und fixiert ist, sollte man noch einen kurzen Test auf Dichtigkeit machen. Das ist relativ einfach. Fahrzeug starten und den Auspuff mit einem Handschuh oder ähnlichem kurz abdecken und zuhalten. Ist etwas undicht wird der Druck diese Undichtigkeit nutzen um zu entweichen. Falls nicht, ist alles dicht und die Abgase werden an der Abdeckung vorbeigedrückt und entweichen auf dem richtigen Weg. Als letzte kleine Maßnahme kann man jetzt noch das übrige Gewinde an den Schellen mit etwas Keramikpaste bestreichen um späteres lösen zu erleichtern.


Disclaimer

Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg bei euren eigenen Umbauten.
Diese Anleitung basiert auf eigenen Erfahrungen.
Ich garantiere nicht für die Vollständigkeit der Angaben, noch bin ich verantwortlich für eventuelle Schäden an den Teilen oder dem Fahrzeug.
Sämtliche Umbauten geschehen immer auf eigenes Risiko!!