Musikanlage/Kofferraumausbau im doppelten Boden Corsa D

Aus LVL-Garage


Bevor ihr beginnt, lest euch den Artikel bitte bis zum Ende durch!

Vorbereitung

Eigentlich möchte man nur schnell einen bisschen besseren Klang im Auto haben. Dennoch ist es zu einem der umfangreichsten Projekte bisher geworden. Nach einer längeren Planungs- und immer wieder Umplanungsphase kam eine ebenfalls etwas länger geratene Umsetzungsphase. Aber was tut man nicht alles für einen besseren Klang, der gleichzeitig auch noch die Nutzbarkeit des Kofferraums ermöglicht.

Aufgrund der fehlenden Reserveradmulde ist das Platzangebot natürlich nochmals eingeschränkt. Und somit auch die Auswahl der verwendeten Komponenten. Nach reichlich Recherche wurde dann der Gladen RS-X10 SLIM ausgewählt. Mit einer Einbautiefe von nur 9,5cm ist dieser optimal für das Projekt geeignet. Natürlich kann man hier deine db-Drags mit gewinnen, da wenig Tiefe auch wenig Hub bedingt. Für eine Klangverbesserung im Fahrzeug ist es jedoch allemale ausreichend!

Zudem mussten Endstufe, Powercap ja auch noch untergebracht werden. Relativ schnell war klar, da der Subwoofer nur ein Volumen von 22L im geschlossenen Gehäuse benötigt, dass alles unter dem Doppelboden verschwinden sollte. Nun begann die eigentliche Planungsphase.

Zur besseren Vorstellung wurde die Planung mittels MS Visio gemacht, da keiner wirklich mit CAD-Programmen umgehen konnte, man aber doch etwas sehen wollte um eben eine Vorstellung zur Aufteilung und vermutlichen Optik zu erhalten. Visio hat zudem den Vorteil, dass man mit Originalmaßen arbeiten kann und, wenn gewünscht, dies auch so ausdrucken kann.

Bemaßung

Um nun überhaupt etwas zeichnen zu können waren natürlich noch jede Menge Maße erforderlich. Also ab ans Auto mit einem Maßband. Damit das nicht jeder machen muss, hier die Maße, die definitiv in den Kofferraum passen. Die Höhe ist bis zu Ladekante ausgelegt!

Maße doppelter Boden Corsa D
Meßpunkt Tiefe(mm) Breite (mm) Höhe (mm)
Am Boden 600 (mit Ausschnitt für Sitz-Ankerpunkt) 950
Auf Höhe der Ladekante 575 950
Höhe Boden bis Ladekante 200
Seitenwand bis Ende Auflage Original-Ladeboden 25
Drehpunkt Sitz bis Sitzende, bei umgeklappten Sitzen 60

Die Maße sind natürlich nicht verbindlich. Aber mit den Maßen kann man seinen Kofferraumausbau machen, ohne das etwas stört. Kleinere Anpassungen und Ausschnitte sind natürlich noch vorzunehmen, wie z.B. die abgerundeten Kanten in Richtung Heckklappe und die Ausschnitte vom Auflagepunkt des Original-Ladebodens.

Erste Berechnungen

Nachdem alles ausgemessen war konnte die Kiste für den Subwoofer berechnet werden. Hier kann man, wenn man das benötigte Volumen

(Länge[cm]*Breite[cm]*Höhe[cm])/1000=Volumen in Litern

und die maximale Tiefe hat natürlich einfach ausrechnen wie breit die Kiste werden muss. Unbedingt darauf achten, dass man die letzten 6cm des Bodens frei lassen muss, da die Rückbank ca.6cm in den Kofferraum reinragt, wenn man diese umklappt!

Nach Berechnung des Subwoofergehäuses konnte dies in den Visio-Plan eingezeichnet werden. Auch zu beachten ist, dass man die Wandstärke des verwendeten Materiales einberechnet. Andernfalls hat man ein zu kleines Volumen, oder muss entsprechend in die Breite gehen.

Es bietet sich nun an, dass Gehäuse für den Subwoofer nicht direkt links oder rechts an den Rand zu setzen, da das Gehäuse ja eine feste Größe haben MUSS und somit für eventuelle Anpassungen nicht ausgelegt ist.

In diesem Fall wurde der Subwoofer relativ mittig platziert. Dadurch sind natürlich rechts und links Plätze vorhanden, die man für alles weiter nutzen kann. Rechts daneben wurde ein großes Fach geplant um Powercap und Enstufe aufnehmen zu können und links vom Subwoofergehäuse ist noch ein kleines Staufach entstanden, in das z.B. Warndreieck und Warnwesten oder auch Autopflegeartikel oder ähnliches gelegt werden können.

Nun gab es also zwei Fächer mit einer festen Größe, nämlich das Gehäuse des Subwoofers und der Platz für die Endstufe. Aufgrund aller unterzubringenden Komponenten kann man durchaus mal ein paar Stunden mit Planen, Messen, Zeichnen und Überarbeiten verbringen. Aber das macht nichts, es macht schließlich Spaß und soll ja auch nicht nur ordentlich klingen, sondern auch gut aussehen und funktionabel sein.

Einkauf

Nachdem alle Planungsschritte abgeschlossen waren und man auf der Zeichnung vor sich endlich einen zukünftigen Kofferraum-Ausbau erkennen konnte, wurde eine Stückliste angefertigt damit man endlich einkaufen gehen konnte.

Und es kommt immer anders als man denkt, wenn man nämlich mit 22mm MDF geplant hab, aber nur noch 19mm da sind. Um dem aber vorzubeugen wurden nicht alle Stücke auf Maß geschnitten, sondern im Baumarkt nur grob vorschneiden lassen und erst später beim Bau richtig angepasst. So können auch viele kleine Stücke, mit einer Höhe, in einem langen Brett gekauft werden und man schneidet es sich später selbst zurecht. Hat man allerdings nicht das richtige Werkzeug zu Hause um selbst zuschneiden zu können, sollte man sich wirklich wirklich sicher sein, dass alle Maße stimmen. Also lieber einmal zuviel messen und kontrollieren als zu wenig.

Zusammenbau

Nachdem man vollbepackt mit tollen Sachen wieder zu Hause oder in seiner Werkstatt ist, kann man auch direkt mit dem Zusammenbau loslegen. Dazu erst einmal den Boden zuschneiden und einpassen. Das ist mit der schnellste Teil am ganzen Projekt, da es ja nur eine große Platte mit abgerundeten Ecken und einer Aussparung ist.

Ist der Boden fertig, sollte man den Rahmen des Subwoofers zusammenbauen, da dieser ja der Fixpunkt des ganzen wird. Hier ruhig mit viel Leim auf den Kontaktflächen arbeiten, da dieser auch zusätzlich noch etwas abdichtet. Ist alles zusammengebaut kann man den Boden mit der Kiste verheiraten und mal wieder eine kleine Passprobe machen. Auch den Sitz ruhig mal umklappen um zu verifizieren, dass alles so funktioniert wie geplant.

Passt alles, muss man nur noch die zwei Staufächer fertigstellen, zwischendrin immer wieder Schauen ob alles passt wie gewünscht und dann den Deckel verbauen.

Hier wurde das Subwoofergehäuse wirklich als separates geschlossenes System gebaut. Das Gehäuse ist auch innen noch mit Acryl abgedichtet, damit ein hohes Maß an Dichtigkeit erreicht wird. Wichtig ist, kein Silikon nehmen, da hier Gase entweichen können, die dem Subwoofer auf Dauer schaden können!

Der Deckel wurde so gebaut, dass er hochgeklappt werden kann um an die darunter liegenden Einbauten zu gelangen. Über dem Subwoofer wurden 6mm Stahlstangen eingelassen, damit auch beim Einkaufen mal eine Kiste Wasser darauf stehen kann , der Subwoofer aber gleichzeitig nicht daran gehindert wird, seinen Druck loszuwerden.

Die ganze Konstruktion ist schwer in Worte zu fassen, da es unglaublich viele Feinheiten und Details gab. Der Artikel hier aber nur einen groben Überblick über die Tätigkeiten und das Vorgehen an sich geben soll.

Bei weiteren Fragen kann man uns natürlich gerne per Mail kontaktieren. Wir versuchen so weit es geht weiterzuhelfen oder mit Rat zur Seite zu stehen.

Abschluss


Disclaimer

Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg bei euren eigenen Umbauten.
Diese Anleitung basiert auf eigenen Erfahrungen.
Ich garantiere nicht für die Vollständigkeit der Angaben, noch bin ich verantwortlich für eventuelle Schäden an den Teilen oder dem Fahrzeug.
Sämtliche Umbauten geschehen immer auf eigenes Risiko!!